Donnerstag, 21. Januar 2010

Realismus

Definition

Realismus ist eine Epoche im 19. Jahrhundert (ca 1848-1890). Der Realismus ist in Dramatik, Epik, Tragödie,
Komödie, Satire, Novelle und Schwänke vertreten. Die Epoche bezieht sich vorallem auf die russische, französische, englische, deutsche und amerikanische Literaturgeschichte. Der Realismus wird in der deutschen Literatur auch oft bürgerlicher Realismus (Beschreibung der Wirklichkeit aber auch bürgerliche Werte und Ideen) oder poetischer Realismus (Realismus war offen für Erfundenes und Poetisches) genannt.

geschichtlicher Rückblick


Die Märzrevolution 1848 prägte die damalige Literaturgeschichte.

Die Revolution sorgte dafür, dass der damalige Staatskanzler zurückgetreten ist und eine deutsche Verfassung und Lockerung im Spitzelwesen ausgetragen wird.
Dies gelang jedoch weitgehend nicht. Der Wunsch nach staatlicher Einheit und politischer Freiheit blieben unerfüllt. Somit betrachtete man die Welt mit einem "nüchternen" Blick.
vgl. wiki-eintrag

Die Kunst im Realismus

Der Realismus prägte die Kunst Mitte des 19. Jh. in sofern, dass er sich gegenden Klassizismus und die Romantik wandte. Der Künstler Gustave Courbet stand für seine Werke ein, die aus realen Dingen zusammengesetzt waren. Sie sollten einfach die Realität wiederspiegeln. Er propagierte dafür auch in den 1860er. Die Maler im Realsimus fanden ihre Inspiration besonders in Ereignissen und Errungenschaften die in ihrer Zeit passierten. Weitere Künstler sind Wilhelm Leibl (*23. 10.1844 in Köln, †14. 12.1900 in Würzburg), Hans Thoma (*2.10.1839 in Oberlehen/Bernau im Schwarzwald, †7.11.1924 in Karlsruhe) und Adolph Menzel (*8.12.1815 in Breslau, 9.2.1905 in Berlin)
vgl. Wikipedia


Adolph Friedrich Erdmann von Menzel




Werke:
Selbstportrait 1834


Menzels Schwester Emillie im Schlaf 1848








Adolph Menzels wurde als erstes Kind von 4 geboren (2 jüngere Schwestern, 1 jüngerer Bruder -> früh verstorben). Sein künstlerisches Talent erkannte man schon früh und um es zu fördern zog man um, damit man ihm eine besser akademische Schulbildung durch einen besseren Beruf des Vaters ermöglichen konnte. Sein Vater verstarb als Adolph gerade mal 16 war. Er übernahm die Rolle des Vaters und führte dessen Beruf (Steindruckerei) weiter. 19833 besuchte er ein halbes Jahr die Berliner Akademie für Künste. Sein erster Auftrag war 1839 von Franz Theodor Kugler für die mehrbändige Geschichte Friedrichs des Großen. Dieses Werk machte ihn berühmt. 1853 wurde er zum Mitglied in der Akademie der Künste ernannt. Er erhielt viele Orden darunter auch den Schwarzen Adlerorden, er mit Adel verbunden war. Am 9.2.1905 verstarb Adolph Menzel und Willhelm II, der ihn sehr verehrte, ordnete ein Stadtbegräbnis an.


Berühmte deutsche Autoren und deren Werke

Theodor Storm mit "Der Schimmelreiter" (Novelle) von 1888
Gustav Freytag mit "Soll und haben" (Roman) von 1855
Gottfried Keller mit "Romeo und Julia auf dem Dorfe" (Novelle) von 1856
Adalbert Stifter mit "Bergkristall" (Erzählung) von 1845/1853
Otto Ludwig mit "Zwischen Himmel und Erde" (Roman) von 1856
Heinrich Theodor Fontane (*30.12.1819 in Neuruppin; 20.09.1898 in Berlin)
Er gilt als bedeutendster Vertreter des poetischen Realismus.















Thedor Fontane 1833; Gemälde von Carl Breitbach

Zunächst einmal begann er eine Lehre als Apotheker (1836-1839) und begann dann auch als Apothekergehilfe in mehreren Apotheken zu arbeiten.
Sein erstes Werk erschien 1839 ("Geschwisterliebe").
Nach seiner Lehrzeit entstanden erste Gedichte.
1843 wurde er in den literarischen Verein "Tunnel über der Spree" eingeführt und war dort auch von 1844-1865 Mitglied.
Am 08.12.1845 verlobte er sich mit Emilie Rouanet-Kummer und heiratete sie.
Am 30.09.1849 entschloss er sich seine Apothekerkarriere aufzugeben und sich Voll und Ganz dem Schreiben zu widmen.
Zunächst entstanden nur Texte für Zeitungen.
Er hatte 7 Kinder davon starben 3 kurz nach der Geburt, ein anderer Sohn mit 36 Jahren an einem Blinddarmdurchbruch.
Nach ein paar Reisen mit seiner Frau entschied er sich wieder als freier Schriftsteller und nichtmehr als Zeitungsschreiber zu arbeiten.
Dann erkrankte er 1892 an einer schweren Gehirnkrankheit, davon erholte er sich aber so gut, dass Werke wie "Effi Briest" entstanden.
Schließlich starb er am 20.09.1898 in Berlin.
vgl. Wiki-Eintrag


Effi Briest (Roman) erschien 1895 in Buchform

Dieser Gesellschaftsroman wird dem poetischen Realismus zugeordnet.

1. Ausgabe








Inhalt:
In diesem Roman geht es um eine Frau namens Effi Briest. Mit ihren jungen 17 Jahren heiratete sie den Baron von Instetten. Bei ihrer Hochzeitsreise fuhren sie an den Ort Kessin, wo die junge Frau nie glücklich wurde und Angst vor einem angeblichen Spuk hatte. Ihre Angst wurde durch ihre Haushälterin Johanna bestärkt. Den einzigen Trost fand sie bei ihrem Hund Rollo, mit dem sie abends oft spazieren ging.
Schließlich befreundet sich Effi mit Alonzo Gieshübler, der ihr tristes Leben einwenig freudiger zu gestalten, versuchte. Da Effi sich auf den Anstandsbesuchen der Adelkreise ihres Mannes sehr langweilte.
9 Monate nach der Hochzeit bringt Effi die gemeinsame Tochter mit Instetten auf die Welt und lernt das katholische Hausmädchen Roswitha kennen, diese wird schließlich auch das Kindermädchen.
Dann kam ein alter Freund des Barons von Instetten nach Kessin, mit dem Namen Major von Crampas, er hatte früher mit ihm im Militär gearbeitet. Er war das genaue Gegenteil des Barons, genau wie Effi das Gegenteil der Frau von Major von Crampas war. Effi und Major unternahmen leichtsinnige Sachen und Effi fühlte sich dadurch befreit. Zunächst widerstand sie dem Mann, doch als sie immer öfter allein war ließ sie sich auf eine Affäre mit ihm ein. Ihr Mann jedoch wurde nach Berlin gerufen und so war Effi erleichtert ihre Affäre zu beenden und versuchte dies in der Großstadt zu vergessen.
6 Jahre später, während Effi auf einer Kur war, fand der Baron von Instetten Briefe des ehemaligen Liebhabers seiner Frau und verriet ihm die Affäre zwischen den beiden. Er forderte Crampas zu einem Duell auf, indem Crampas dann auch stirbt. Der Baron trennte sich außerdem von Effi.
Kurz darauf erhält Effi einen Brief von ihren Eltern, indem geschrieben ist, dass sie nichtmehr zu ihrem elterlichen Haus zurückkehren kann. Völlig zerstört zieht Effi mit ihrer treugebliebenen Haushälterin Roswitha in eine Wohnung in Berlin. Nach einem Besuch ihrer Tochter, die ihre Mutter nichtmehr richtig erkannte, erlitt Effi einen Zusammenbruch. Dadurch entschlossen sich die Eltern Effi doch wieder aufzunehmen. Ihr gesundheitlicher Zustand verbesserte sich zunächst, doch das kühle Auftreten der Tochter brach ihr das Herz.
Effi starb mit 29 Jahren an "gebrochenen Herzen", wobei sich ihre Mutter eine Mitschuld gab, da ihre Tochter mit 17 Jahren einen 20 Jahre älteren Mann geheiratet hatte. Der Vater sprach nur immer die Worte: "Ach Luise, lass... das ist ein zu weites Feld". Dieser Spruche durchzog den ganzen Roman.

Außerdem wurde der Roman "Effi Briest" 2009 von Hermine Huntgeburth verfilmt und wurde auch in den deutschen Kinos ausgestrahlt.


noch eine Übersicht der Personen, die mitspielen (Auf Bild draufklicken, dann erscheint es in voller Größe):


vgl Wikipedia ;)


berühmte Musiker und deren Werke


Der Realismus in anderen Ländern

In Amerika werden die ersten beiden Jahrzehnte im 20. Jhd. als Realismus bezeichnet. Wichtige Autoren hier waren z.B. Mark Twain ("Die Abenteuer von Tom Sawyer"), Charles Dickens ("Oliver Twist"), ...
vgl. Wiki

In den 40er Jahren des 19. Jhd. entwickelte sich in Russland der Realismus. Wichtige Autoren hier waren z.B. Iwan Turgenew ("Tagebuch eines überflüssigen Mannes"), Iwan Gontscharow ("Eine alltägliche Geschichte"), ...

vgl. Wiki


Man bezeichnet den Zeitraum von der Klassik bis zur hälfte des 19. Jhd. in Frankreich als Realismus. Wichtige Autoren hier waren z.B. Octave Mirbeau ("Tagebuch einer Kammerzofe"), Gustave Flaubert ("Madame Bovary")





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